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Feuernacht Südtirol – Warum Gewalt? Deshalb!

Juni 9, 2011
Knüppelsonntag 1960 in Bozen

Knüppelsonntag 1960 in Bozen

Warum es zur Feuernacht kommen musste – warum kein weiteres Warten auf „friedliche Mittel“ mehr möglich war!

In der rückblickenden Diskussion um den Südtiroler Freiheitskampf, der mit der Feuernacht des 11. auf den 12. Juni 1961 eingeleitet wurde, tauchen zwangsläufig in der Diskussion folgende

Fragen

auf:

* Warum konnte das Ziel, die Weltöffentlichkeit auf das Unrecht aufmerksam zu machen, nicht durch gewaltfreie Demonstrationen erreicht werden?

Antwort: Weil Südtirol in den Sechzigerjahren über keine großen unkontrollierbaren Ballungszentren verfügt, in denen eine Untergrundbewegung friedliche aber politisch wirksame Massenbewegungen hätte organisieren können.

Südtirol ist kleinräumig strukturiert und durch die Carabinieri leicht überwachbar. Diese führen in den Sechzigerjahren – seit der Faschistenzeit – in allen Ortschaften Aufzeichnungen über die politischen Gesinnungen sogar einzelner Personen und Familien. Zudem überspannt ein Netz von Spitzeln das Land.

Das ganze Land wird durch polizeilichen Terror faschistischen Zuschnittes geduckt gehalten. Die Justiz agiert mit der Hilfe immer gültiger Polit-Paragraphen des alten faschistischen Strafgesetzbuches – ein Unikum in Europa!

Angezeigt oder sogar eingesperrt wird bei jedem Anlass:

* Hissen der verbotenen Tiroler Fahne,

* Streichen von Fensterläden in den traditionellen Farben Rot-Weiß-Rot,

* Tragen der verbotenen Schützentracht,

*Zusammenstehen auf einem öffentlichen Platz und damit „Abhalten einer verbotenen Kundgebung“.

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Der Tag von Sigmundskron – Geschichte Südtirols

November 15, 2009
Sigmundskron Kundgebung 1957 Transparent

Sigmundskron Kundgebung 1957 Transparent

17. November 1957:

Der Tag von Sigmundskron – politischer Wendepunkt für Südtirol

Südtirol nach 1945 – Fortsetzung der faschistischen Entnationalisierungspolitik

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg führte das nunmehr „demokratische“ Italien die faschistische Zuwanderungspolitik unbefangen weiter.

Mit dem „Pariser Vertrag“ von 1946 hatte sich Rom verpflichtet gehabt, der Provinz Bozen und den „benachbarten zweisprachigen Gemeinden der Provinz Trient“ eine autonome Gesetzgebung und Verwaltung zu gewähren.

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